Wenige Jahre nach der Wende realisierte der Künstler und Mediendesigner Herbert Moser das Projekt „Dialogo“ (als Buch unter gleichnamigem Titel erschienen im Cantz Verlag, Ostfildern 1996). Schauplätze seiner einjährigen Reise waren vier berühmte historische Bibliotheken – die Herzogin Anna Amalia Bibliothek (Weimar), die Wiener Nationalbibliothek, die Stiftsbibliothek Klosterneuburg und die Stiftsbibliothek in Schlierbach bei Linz. Moser setzte sich intensiv mit diesen für die Neuzeit so typischen Einrichtungen auseinander – als Mensch, der liest, sammelt, archiviert und zeichnet. „Das Medium Licht ermöglicht mir Eingriffe in Räume, ohne diese baulich zu verändern – quasi ein optisches Sezieren“, sagt der Künstler. Lichtplastiken – generiert mittels transparenter Vorlagen, die über Diaprojektoren als Lichtlinien in die Räume projiziert werden – standen dabei konzeptionell im Vordergrund, eingesetzt wurden aber auch Vitrinen, Videokameras und Monitore. Als fotografisch herausfordernd gestaltete sich das Erfassen der komplexen räumlichen Situationen im Kontext mit der jeweiligen künstlerischen Intention. Und natürlich die Arbeit in großteils nahezu völliger Dunkelheit – unter steter Beachtung der pfleglichst zu behandelnden, wertvollen Exponate. Die Fotos entstanden noch analog, überwiegend durch Langzeitbelichtungen. 
Stiftsbibliothek Schlierbach bei Linz
Stiftsbibliothek Klosterneuburg 
Herzogin Anna Amalia Bibliothek (Weimar)
Wiener Nationalbibliothek
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